Praxistag mit Lennart Rübke
von Thomas Hoop
Im Gyhumer Gemeindehaus versammelten sich 24 Bläser am 9. Mai 2015, um ihre Angst vor neuen Tönen zu überwinden. Unter der Leitung von LPW Lennart Rübke aus Lüneburg war dies auch kein Problem.
Beginnend mit einer Festlichen Eröffnung von Ulf Pankoke lernten wir, dass ein Ton im Piano ausklingen und dann noch in ein gepustetes Windgeräusch übergehen kann, welches die Zuhörer mit ungewähntem Klang überraschen soll. Und Stellen, die jede(r) in seinem/ihrem Tempo spielt, brechen ebenfalls die Spiel- und Hörgewohnheiten auf. Auch in der normalen Literatur finden sich klangliche Perlen wie „Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld“ (101 Vorpsiele), in dem der Schmerz des Textes sich auch klanglich eindrucksvoll ausdrückt. „Kohlet“ aus dem bayrischen Bläserheft 2010 geht noch weiter mit „Regieanweisungen“ und ist teils gut spielbar, teils aber mit Zischlauten, Dämpfereinsatz ungewohnten Rhythmen auch sehr anspruchsvoll und in diesem Rahmen nur ansatzweise kennenzulernen. Immerhin, der sorgfältige Klangaufbau ist auch für die ganz normale Literatur sehr wichtig, wobei man sicher der Funktion im Akkord bewusst sein sollte.
Nach dem Mittagessen Stellte die „Musique Aerée“ von Jarmo Sermilä eine ganz neue Erfahrung von Notation da. Das für vier Solobläser gesetzte Stück lässt viel Raum, in dem Artikulationsformen probiert werden können wie Vibrato, Multiphone aus Spiel + Gesang, Flatter- oder Doppelzunge, Bends, und anderen. In diesem aleatorische Spiel („gewürfelt“, zufällig) haben wir ganz neue Klangmöglichkeiten auf unseren Instrumenten kennengelernt.
Das Kirchentagsheft V bot weiteres Übungsmaterial mit „Die Wüste vor Augen“, dessen Nachspiel im 8/8 Takt das Rhytmusgefühl forderte, und „Vorbei sind die Tränen“ von Michael Schütz zur Meldoie von Wolfgang Teichmann, dessen Notenbild den lateinamerikanischen Rhytmus nicht gleich erahnen ließ, dann aber viel Spielfreude hervorrief.
Insgesamt hat dieses Seminar Lust gemacht, sich auch mal intensiver auf neue Stücke einzulassen, die sich erst auf den zweiten Blick hin erschließen. Großer Dank gilt Lennart für die lockere und doch konzentrierte Arbeitsatmosphäre sowie Wolf-Dietrich Meyer, der uns als Hausherr wieder bestens mit Suppe, Kuchen und Kaffe versorgte.
von Thomas Hoop
Im Gyhumer Gemeindehaus versammelten sich 24 Bläser am 9. Mai 2015, um ihre Angst vor neuen Tönen zu überwinden. Unter der Leitung von LPW Lennart Rübke aus Lüneburg war dies auch kein Problem.
Beginnend mit einer Festlichen Eröffnung von Ulf Pankoke lernten wir, dass ein Ton im Piano ausklingen und dann noch in ein gepustetes Windgeräusch übergehen kann, welches die Zuhörer mit ungewähntem Klang überraschen soll. Und Stellen, die jede(r) in seinem/ihrem Tempo spielt, brechen ebenfalls die Spiel- und Hörgewohnheiten auf. Auch in der normalen Literatur finden sich klangliche Perlen wie „Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld“ (101 Vorpsiele), in dem der Schmerz des Textes sich auch klanglich eindrucksvoll ausdrückt. „Kohlet“ aus dem bayrischen Bläserheft 2010 geht noch weiter mit „Regieanweisungen“ und ist teils gut spielbar, teils aber mit Zischlauten, Dämpfereinsatz ungewohnten Rhythmen auch sehr anspruchsvoll und in diesem Rahmen nur ansatzweise kennenzulernen. Immerhin, der sorgfältige Klangaufbau ist auch für die ganz normale Literatur sehr wichtig, wobei man sicher der Funktion im Akkord bewusst sein sollte.
Nach dem Mittagessen Stellte die „Musique Aerée“ von Jarmo Sermilä eine ganz neue Erfahrung von Notation da. Das für vier Solobläser gesetzte Stück lässt viel Raum, in dem Artikulationsformen probiert werden können wie Vibrato, Multiphone aus Spiel + Gesang, Flatter- oder Doppelzunge, Bends, und anderen. In diesem aleatorische Spiel („gewürfelt“, zufällig) haben wir ganz neue Klangmöglichkeiten auf unseren Instrumenten kennengelernt.
Das Kirchentagsheft V bot weiteres Übungsmaterial mit „Die Wüste vor Augen“, dessen Nachspiel im 8/8 Takt das Rhytmusgefühl forderte, und „Vorbei sind die Tränen“ von Michael Schütz zur Meldoie von Wolfgang Teichmann, dessen Notenbild den lateinamerikanischen Rhytmus nicht gleich erahnen ließ, dann aber viel Spielfreude hervorrief.
Insgesamt hat dieses Seminar Lust gemacht, sich auch mal intensiver auf neue Stücke einzulassen, die sich erst auf den zweiten Blick hin erschließen. Großer Dank gilt Lennart für die lockere und doch konzentrierte Arbeitsatmosphäre sowie Wolf-Dietrich Meyer, der uns als Hausherr wieder bestens mit Suppe, Kuchen und Kaffe versorgte.
Quelle: Thomas Hoop